Blicke in das Weltnatur Erbe
Der Kraterkessel «Caldeira da Graciosa» ist Graciosas eindrucksvollste Landschaft. Die elliptische Caldeira entstand bei einem nachträglichen Einsturz des Kraters, hat einen Durchmesser von 1,6 bzw. 0,8 Kilometern und eine Tiefe von 270 Metern. Diese vulkanische Depression ist der Mittelpunkt eines alten Vulkans und gleichzeitig die kleinste zentral gelegene Vulkanformation der Azoren. Ob man zur «Furna da Maria Encantada» aufsteigt oder durch einen Tunnel den Krater betritt, in beiden Fällen erblickt man den weiten Kessel mit seiner üppigen Vegetation. Japanische Sicheltannen, Akazien, Tannenbäume und krausblättriger Klebsame wurden hier angepflanzt und bedecken die grünen Hänge des Kraters. Sie bilden einen wunderbaren Kontrast zur übrigen Pflanzenwelt der Insel.
Die imponierende Vulkangrotte «Furna do Enxofre» (Schwefelgrotte) befindet sich im Inneren des Kraters. Sie ist eine Höhle mit einem gewaltigen Gewölbe von zirka vierzig Metern Höhe. In das Innere und zum Boden der Grotte gelangt man durch einen Turm, der Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, und über eine Wendeltreppe mit 183 Stufen. Die Höhle wird als die Kathedrale der azorischen Vulkane bezeichnet. In ihrem Inneren befinden sich ein See und eine Schlammfumarole. Der typische Schwefelgeruch rechtfertigt den Namen und erinnert an den vulkanischen Ursprung.
Die «Caldeirinha de Pêro Botelho» ist der einzige «Algar» der Azoren mit einer Tiefe von 37 Metern. 1964 erkundete «Os Montanheiros», eine Gesellschaft zur Erforschung vulkanischer Phänomene, diesen Vulkantrichter. Dieser «Algar» ist aber nur erfahrenen und gut ausgerüsteten Kletterern zu empfehlen.